30.06.2021, Berufsmaturität nach der Lehre BM 2, Blog

Wer alles mit einem Lächeln beginnt…

Nach einem einjährigen Unterbruch konnten die Absolventen der Berufsmaturität des Berufs- und Weiterbildungszentrums Rorschach-Rheintal – BZR Altstätten die Diplomzeugnisse in einer würdigen Feier wieder persönlich entgegennehmen.

Mit launiger Musik begrüsste das Saxophonensemble «Riverside» der Musikschule Oberes Rheintal die Besucher der Diplomfeier für die Berufsmaturitätsabsolventen des BZR Altstätten. Absolut passend für den Anlass. Sie schafften mit ihren Klängen den passenden, würdigen Rahmen für die Übergabe der Diplomzeugnisse an die festlich gekleideten Berufsmaturitätsabsolventen des BZR Altstätten. Ein Höhepunkt in der bisherigen schulischen und beruflichen Laufbahn der jungen Leute.

Alternative zur gymnasialen Maturität

Wer eine Berufsmaturitätsschule besucht, muss zunächst eine Berufslehre mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abgeschlossen haben und hat eine Aufnahmeprüfung zu bestehen. Die Berufsmaturität ist ein eigenständiger, anspruchsvoller Bildungsabschluss, der eine Reihe von höheren Bildungswegen erschliesst und damit eine Alternative zur gymnasialen Maturität darstellt.

Was man mag und worin man gut ist

«Erfolg entsteht, wenn man sich auf das konzentriert, was man mag und worin man gut ist». Mit diesem Bonmot von Bill Gates gratulierte Felix Wetter als Schulleiter am BZR Altstätten den Diplomanden. «Ihr habt in diesem Jahr wirklich das Erforderliche geleistet, um diesen Erfolg zu erreichen. Unter verschärften Bedingungen in Coronazeiten.»

Und wie jedes Jahr blickte Felix Wetter wieder augenzwinkernd zurück auf das Schuljahr zurück, auf die 42 wöchentlichen Lektionen in neun Fächern, die am 10. August 2020 starteten und bis vor wenigen Tagen mit der Diplomprüfung ihren Abschluss fanden. Dieses Jahr leider ohne die Durchführung der beliebten Projektwoche in Berlin.

Die Tugenden der Schweizer Nati

«Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren». Festredner Patrick Dürr, Kantonsrat und Banker aus Widnau, zitierte Berthold Brecht und kam in seiner Rede immer wieder auf die Tugenden zu sprechen, mit denen die Schweizer Nationalmannschaft vor wenigen Tagen die Grande Nation Frankreich aus dem EM-Turnier gespielt hat.

«In diesem Match konnte man alles sehen, was euch auch in eurem Berufsleben begleiten wird. Am Anfang stand die Konzentration, mit dem Führungstor kam ein gestärktes Selbstvertrauen, Disziplin, Erfolg, dann aber auch Unverständnis, wie darüber, dass ausgerechnet Ricardo Rodriguez, der ja bereits Penalties verschossen hatte, zum Elfmeter antrat und diesen vergab. Wie im echten Leben war dies ein Tiefpunkt, der Resignation auslöste. Resignation, die durch Leidenschaft, Teamgeist und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, wieder überwunden wurde.»

Der Rucksack ist gefüllt

«Ihr habt jetzt eine gute Basis, ein gutes Fundament, der Rucksack ist gefüllt, um weiter zu gehen. Ob der schulische Weg oder gleich der Berufsweg beschritten wird», so Patrick Dürr, der es selbst als Banker von der Pike auf zum Erfolg gebracht hat. «Doch die Wirtschaft wartet nicht auf Sie. Übernehmen Sie früh Verantwortung, machen Sie ruhig auch Fehler. Aber niemals denselben Fehler zweimal. Denken Sie immer daran: den Wind kann man nicht ändern, aber die Segel anders setzen.» An vier Worte sollen die Maturandinnen und Maturanden immer denken: Leidenschaft, Mut, Verantwortung und Kritik.

Höhepunkt in feierlichem Rahmen

Anschliessend folgte der Höhepunkt dieser in festlichem Rahmen im renovierten Schlappritzi-Saal auf Schloss Weinstein stattgefundenen Diplomfeier: die Übergabe der Maturitätszeugnisse an die 15 anwesenden der insgesamt 19 diesjährigen Absolventen durch Felix Wetter. «Ich darf euch allen gratulieren. Es ist niemand durchgefallen, alle haben bestanden. Mit einem Gesamtnotenschnitt von 4.68.» Und zwei der Diplomanden durften sich über einen Notenschnitt über 5,0 freuen. Joel Schönbeck aus Rebstein mit einer Punktlandung auf 5.0 und Anja Scramonzin aus Rheineck mit einem sehr guten Notenschnitt von 5.3.

Zum Abschied gab Felix Wetter den Absolventen und Festgästen noch sein Lieblingszitat des Dalai Lama mit auf den Weg: «Wer alles mit einem Lächeln beginnt, dem wird das Meiste gelingen.»

rheintal24.ch/gmh/uh
Fotos: Ulrike Huber