03.07.2024, Wirtschaft, Kauffrau/Kauffmann

Trotz KI: Es braucht immer noch neue Kaufleute

Am Dienstagabend feierten die neuen Kaufleute des BZR den Abschluss ihrer dreijährigen Ausbildung. In der Turnhalle der Schule Schöntal bekamen sie ihr Diplom verliehen. Rolf Grunauer, Rektor des BZR, warnte derweil, dass es sich trotzdem noch nicht ausgelernt habe.

Wie viel erlerntes Wissen braucht es eigentlich noch, wenn nicht nur Google für jede Frage nur ein Knopfdruck weit weg ist, sondern auch Künstliche Intelligenz uns immer mehr abnehmen kann? Die zu Beginn der Rede von Rolf Grunauer, Rektor des BZR, gestellte Frage liess die rund 120 neuen Kaufleute und ihre Familien schmunzeln. Nach drei Jahren Ausbildung wissen sie, wie viel Schweiss, Tränen aber auch wie viele freudige Momente in ihre Zeit im Berufs- und Weiterbildungszentrum Rorschach-Rheintal eingeflossen sind.

Eigenes Wissen hat immer noch hohen Stellenwert

Doch bevor sich jemand Sorgen machen konnte, dass das während drei Jahren erlernte Wissen komplett von einer KI ersetzt werden könnte, beschwichtigte Grunauer: «Nein, fundiertes Wissen hat immer noch einen hohen Stellenwert, gerade auch in Zeiten des Fachkräftemangels». Man müsse Fakten und Infos interpretieren und nicht nur ablesen können. Eigenes Wissen bringe neue kreative Lösungen, es bringe persönliches Wachstum und mache uns unabhängig, sagte Grunauer.

Der erste von vielen Meilensteinen

Für die Anstrengung der letzen Jahre bekamen die Diplomandinnen und Diplomanden am Dienstagabend in der Turnhalle des Schulhauses Schöntal in Altstätten ihre Berufsmaturität verliehen. «Fertig gelernt ist aber trotzdem nicht», betonte Grunauer.

Eine ähnliche Tonart schlug auch Felix Wetter, Leiter der Abteilung Kaufmännische Berufe/BM/MPA, an: «Dies ist erst der Erste von vielen Meilensteinen in der beginnenden Karriere». Eine Karriere, die während den nächsten 45 Jahren gepflegt werden will, so Wetter.

In seiner Festansprache hob Guido Etterlin, Stadtrat und Schulratspräsident von Rorschach, die sich schnell verändernde Berufslandschaft hervor.

"Viele von euch werden sich weiterbilden oder auch den Beruf wechseln", so Etterlin. Doch er wolle keine Angst machen, alle würden gebraucht. «Die Unternehmen werden sich um euch und euer Talent bemühen, euch vielleicht sogar von einem Konkurrenten abwerben wollen», darauf müsse man gefasst sein, meinte Etterlin.

Grosse Erfolgsquote und hohe Notendurschnitte

Von allen zur Lehrabschlussprüfung Angetretenen verpassten nur drei ihr Ziel – ein durchaus tolles Resultat, betonte Felix Wetter. Besonders geehrt wurden die Kaufleute, die mit einer Durchschnittsnote von über 5,2 ihren Abschluss machten, sieben jungen Kaufleuten war dieses Kunststück gelungen.

Beim Apero wurden Anekdoten der vergangenen drei Jahre erzählt und auch ein wenig in die Zukunft geschaut, wer wo weiterarbeiten werde und ob man wohl in fünf Jahren noch im selben Beruf tätig sein werde. Doch hauptsächlich stiessen die jungen Kaufleute auf ihren ersten grossen Erfolg im Arbeitsleben an.

rheintaler.ch /Sara Burkhard