Start in die berufliche Zukunft
Rektor Rolf Grunauer vom Berufs- und Weiterbildungszentrum Rorschach-Rheintal machte in seiner Festrede seinen Schülern zum Stichwort «erarbeiten» ein Riesenkompliment: «Sie sind alle hier, weil Sie in den vergangenen drei Jahren hart gearbeitet haben. Weil Sie ganz viele Herausforderungen im Betrieb und in der Schule erfolgreich gemeistert haben. Und weil Sie bis zur letzten Prüfung durchgehalten und damit den Lehrabschluss bestanden haben.»
Arbeitsmarkt braucht kreative Leute
Den Diplomanden, die jetzt ihren ersten Berufsabschluss in Händen halten, würden viele Türen offenstehen. «Aber denken Sie daran: Wir Menschen haben nie ausgelernt», so Rolf Grunauer. Die Welt, in der wir heute leben, verändere sich rasant. «Gehen Sie davon aus, dass nichts so bleibt, wie es ist. Der Arbeitsmarkt von Morgen braucht kreative Leute. Mitarbeitende, die gut in Teams arbeiten und Menschen, die Probleme lösen können.»
Teilabschnitt eines Marathons
Auch Felix Wetter als Leiter der Lehrgänge für Kaufmännische Berufe streute seinen Absolventen Rosen, in dem er ihnen bescheinigte, in den vergangenen drei Jahren neben dem normalen Lernstoff auch ein grosses Mass an Selbstständigkeit, Sozialkompetenz, Flexibilität und Teamfähigkeit erworben zu haben. «Dies ist der erste Meilenstein in eurer beruflichen Karriere, der erste Teilabschnitt im Marathon des Berufslebens.» Und wie es Johann Wolfgang von Goethe wunderbar auf den Punkt gebracht habe: «Erfolg hat drei Buchstaben: TUN.»
Die Festrede hielt der Rorschacher Schulratspräsident und Stadtrat Guido Etterlin. Er erinnerte daran, dass er selber vor fast vierzig Jahren nach einer Ausbildung auf einer Gemeindestube das Lehrabschlussdiplom der Kaufmännischen Berufsschule in Rorschach entgegennehmen durfte. „Ihr erster Berufsabschluss bietet mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Gewähr dafür, dass sie beruflich in unserer Arbeitswelt gut Fuss fassen und sich damit interessante Perspektiven schaffen können. Menschen ohne Berufsabschluss haben es da ungleich schwerer.
Weiterbildungen in Angriff nehmen
Doch es werde voraussichtlich nur der «erste» Berufsabschluss sein, denn viele der Diplomandinnen und Diplomanden würden wohl in den nächsten Jahren Weiterbildungen in Angriff nehmen. Oder gar den Beruf wechseln und ganz etwas anderes machen. Denn in Zeiten des Fachkräftemangels habe man ja die Qual der Wahl.
«Fragen Sie sich bei Ihren Entscheidungen aber immer: Was ist Ihre Leidenschaft? Was brauchen Sie, damit Sie in den nächsten 45 Jahren jeden einzelnen Tag mit Freude am Morgen aufstehen, um zur Arbeit zu gehen.» Abschliessend forderte Guido Etterlin dazu auf, sich in der Gesellschaft zu engagieren. Als Privatperson in Familie und Freundeskreis, in den Vereinen und in staatstragenden Funktionen der zahlreichen Behörden, als Schulrat, als Gemeinderat, als Mitglied einer GPK, als Kantonsrat oder gar als Nationalrat.
Die Abschlussfeier wurde von der Rheintaler Sängerin und Songwriterin Amber Rae mit Dennis Koch an der Gitarre musikalisch perfekt begleitet. Ende August wird das erste Album der Sängerin und ihrer Band erscheinen.
Besonders gute Leistungen
Klassenweise kamen die jungen Kauffrauen und Kaufmänner auf die Bühne, um ihre Diplome abzuholen. Dabei wurden Notenschnitte über 5,0 lobend erwähnt. Einen eigenen Auftritt gab es für jene sieben jungen Leute, die mit besonders guten Leistungen und ausgezeichneten Noten herausragten. Sie bekamen von Rektor Rolf Grunauer auch ein kleines Geschenk überreicht. Es sind dies Jonathan Auernigg, Leon Wachter und Rahel Fabia Isenring mit einer Note von jeweils 5,3. Michele Kaufmann mit einem Notenschnitt von 5,5. Tamara Kaghan und Shamina Rohrer mit einem solchen von 5,6. Jahrgangsbeste ist Joelle Walser mit einer kaum glaublichen 5,7.
Anschliessend an das eigentliche Programm waren die etwa 800 Besucher dieser Abschlussfeier noch zu einem Apero samt gemütlichen Gesprächen eingeladen.
rheintal24/gmh